Dat Verlegenheitskind (1991)
- Details
- Kategorie: Heimatbühne
- Lesezeit: 2 Minuten
Unbewältigte Vergangenheit,
ein Begriff von konstanter Aktualität in der Politik des hinter uns liegenden halben Jahrhunderts. Kaum schwand ein Skandal aus dem Bewusstsein der Zeitgenossen, schon hob eine neue Tatsachen-Enthüllung vergangene Ereignisse wieder in das grelle Licht der öffentlichen Neugier.
Auch im privaten Leben ruht die Vergangenheit bestenfalls nur vorübergehend. Gewiss lässt sich manches zudecken, es gerät allmählich in Vergessenheit; schon schläft der alte Sünder den Schlaf des Gerechten; denn mit dem Gras wächst auch in ihm die Überzeugung von seiner blüteneinen Harmlosigkeit. Sonnenschein und Frieden beginnen, ein bescheidenes Glück vorzutäuschen.
Doch plötzlich reisst der Vorhang auf, der das scheinbar Vergangene gnädig verhüllte, eine kläffende Meute von Funk-Fernseh-und Zeitungsreportern springen um den noch halb Träumenden empor, und Scham und Schande holen den Sünder ein. Wohl dem, der sich dann auf eine getreute Gattin/ einen verlässlichen Gemahl an seiner Seite stützen kann. Aber gibt es diese Figuren noch im Zeitalter der unbewältigten Vergangenheit?
Amandus Quandt, Bauer und Dorfkrämer | Norbert Defiebre |
Katrin, seine Frau | Irmgard Dirks |
Hein, sein Sohn | André Becker |
Peter Brandt, Bauer | Heini Rath |
Gesche, seine Frau | Margret Heinrichs |
Evchen, ihre Tocher | Beate Jacobs |
Hans Wickenhusen, Briefträger | Helmut Sass |
Emma Meier | Ute Defiebre |
Mali, ihre Tocher | Linda Oestmann |
Jan, Knecht bei Peter Brandt | Carsten Jacobs |
Souffleuse | Annegret Mennicke |
Regie | Ulrich Eidinger |
Bilder: