Biologie-Leistungskurs des GAWs untersucht den Gohbach
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- Anja König
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Wer am Montag, den 4. September 2023, an der Friedhofskapelle vorbeigefahren ist, wird sich vielleicht gewundert haben über die vielen Fahrräder und PKWs, die dort gestanden haben, und die vielen Jugendlichen, die sich dort aufgehalten haben. Der Grund hierfür war, dass ein Bio-Leistungskurs des Gymnasiums am Wall zusammen mit seiner Lehrerin Frau Hegewald und Herrn Dr. Eggers vom NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) eine Exkursion zum Gohbach in Eitze gemacht hat. Dieser Kurs beschäftigt sich momentan mit dem Thema Ökosystem Fließgewässer und wollte sich ein hiesiges Gewässer genauer anschauen.
Mit Hilfe von verschiedenen Messgeräten haben die SchülerInnen zum einen die Wasserqualität des Gohbachs untersucht. Dazu gehören zum Beispiel die Temperatur, der Sauerstoffgehalt, die Phosphat- und Nitratbelastung oder der pH-Wert. Der pH-Wert (7,1) und die Wassertemperatur (14,4 °C) weisen sehr gute Werte auf, jedoch haben sie den Phosphatgehalt mit einem Mittelwert von 0,49 mg/l als kritisch belastet eingestuft. Es gibt hierbei aber keinen Grund zur Panik, da andere Gruppen, die ebenfalls Wasseruntersuchungen vorgenommen haben, weitaus positivere Werte hatten. Dies kann an einer Messungenauigkeit liegen.
Eine weitere Untersuchung stellte die Ermittlung des Saprobienindexes dar, wodurch die Sauberkeit des Wassers ermitteln werden kann. Dafür wurden mit Keschern Proben vom Grund des Gohbachs genommen und anschließend die verschiedenen Tiere identifiziert und gezählt. Die Anzahl bestimmter Tiere gibt den Saprobienindex an, denn je nachdem wie belastet das Wasser ist, kommen unterschiedliche Tiere vor. Die Messergebnisse haben ergeben, dass eine hohe Zahl an Bachflohkrebsen im Gohbach vorkommt. Der Wert liegt bei 2,03 und dies deutet auf ein mäßig belastetes Gewässer hin.
Die letzte Untersuchung war die Gewässerstrukturgüte und diese hat einen erfreulichen Wert von 2,0 ergeben. Der Gohbach ist somit ein naturnaher und grüner Bach, weil er einen stark geschwungenen Verlauf zeigt mit wenig Hindernissen und unterschiedlichen Fließgeschwindigkeiten.
Abschließend lautet das Endergebnis der Messungen, dass der Gohbach in Eitze das Ziel eines „guten Zustandes“ fast erreicht hat.
Eine spannende Entdeckung war das Bachneunauge (Lampetra planeri). Dieses Wasserlebewesen erinnert an einen Aal, jedoch gehört es nicht zu den Knochenfischen, sondern zu den Kieferlosen. Die Bachneunaugen kommen verbreitet in Bächen und Flüssen vor.
Nach drei erfolgreichen Stunden haben die jungen BiologInnen viele neue Erfahrungen gesammelt und wissenschaftliche Methoden zum Untersuchen von Gewässern kennengelernt.
Ihr Fazit: Wir hatten zusammen einen spannenden und schönen Tag mit vielen interessanten Eindrücken!
Der Bericht der jungen BiologInnen mit Fotos ist hier nachzulesen.