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Mühlenteich


Der
Mühlenteich der Eitzer Mühle besteht eigentlich aus 2 Teichen, dem ursprünglichen Teich, durch den der Gohbach fließt und einem zweiten Teich, der durch den Abbau von Ton entstanden ist und erst später eine Verbindung zu dem ersten Teich erhalten hat. Eine gesicherte Wassermenge für den Tagesbetrieb der Mühlenturbine erhielt man durch Anstauen des Gohbaches in der Nacht und in der Mittagspause.

Den Ton, der im zweiten Mühlenteich abgebaut wurde, brachte man mit Pferd und Lore an einen windigen Platz, um ihn vor der Nutzung in einer der Eitzer Ziegeleien vorzutrocknen. Beim Abbau des Tons hat man wohl schon Sinn für landschaftliche Schönheit gezeigt und eine Insel stehen lassen. Die Insel ist nicht nur ein Blickfang, sondern eine ideale und geschützte Brutstätte für Enten und Gänse. Und in kalten Wintern war sie ein Rondell, um das man wunderbar Eis laufen konnte. Das dies oft geschah, lag daran, dass der zweite Mühlenteich aufgrund seiner geringen Wassertiefe immer als erstes Gewässer in Eitze eine geschlossene Eisdecke hatte.

Um diese Insel hatte man früher einen Graben gezogen, der für einen guten Abfluss des zweiten Mühlenteiches sorgen sollte. Wenn der Teich abgelaufen war, zeigten sich Vor- und Nachteile dieses Grabens. Zum einen sammelten sich dort Dutzende von Fischen: Karpfen, Rotfedern, Schleien und Hechte, die zum Teil die kleineren Fische raubten und bis zu 1 m lang waren. Sie wurden mit einem Maschendraht als Netz im Graben zusammengetrieben. Der üppige Fang wurde als willkommene Speise an viele Familien in Eitze verteilt. Zum anderen war der Graben eine versteckte Gefahr. So erzählte Kurt Wittboldt-Müller, dass er und Heinz Oestmann als Kinder auf die Insel gelangen wollten. Sie wussten nichts von dem Graben und konnten ihn wegen der Blätter und des Modders auch nicht sehen. So sanken sie Hand in Hand langsam bis zum Hals ein und konnten sich nur mit letzter Kraft auf die Insel retten.

So modderig war der zweite Teich um 1920 noch nicht. Christa Oestmann erzählte, dass ihre Mutter mit ihrer Freundin dort gebadet hat. Da sie keine Badeanzüge hatten, steckten sie ihre langen Unterhemden mit Sicherheitsnadeln zwischen den Beinen zusammen.

Während der Schneeschmelze im Frühjahr 1940 überschwemmte der Gohbach die Gräben und das angrenzende Land, da sich das Wasser vor den Eisschollen an der Gohbachbrücke und beim Wehr an der Brücke der Mühle staute. Insbesondere vor dem Wehr gab es enorm dicke Eisschollen. Durch das Anstauen für den Mühlenbetrieb floss immer wieder neues Wasser auf die Eisschollen und gefror. Ein ganze Nacht musste schwer gearbeitet werden, um die Eisschollen zu zertrümmern, damit das Wasser abfließen konnte.

 Nun noch etwas zur Geschichte dieses Holzschildes selbst

Eigentlich ist es die dritte Ausfertigung des Holzschildes „Mühlenteich“. Das erste Holzschild war eines der ersten Holzschilder, die Herbert Reinhold für Eitze geschnitzt hat. Es bestand aus einem Bildteil mit dem Mühlengebäude und einem Baum und einer Texttafel. Den Bildteil hatten Unbekannte schon vor vielen Jahren mit Steinen abgeworfen und mitgenommen. Nur der damalige Textteil mit einem Mühlrad im Fluss zwischen der Bezeichnung „Mühlen“ und „teich“ ist erhalten geblieben. Den Ersatz dafür habe ich dann 1998 geschnitzt, passend zum Textteil auch in Lindenholz. Die Zeichnung dazu hatte noch Herr Reinhold gemacht und ich kann mich noch gut daran erinnern, dass wir darüber gesprochen haben, wie man die dritte Dimension in das Holz bringt. Dieses Holzschild hat keine 10 Jahre überdauert, da der untere ältere Teil durch versteckt einsickerndes Wasser vermodderte. Deshalb haben wir nun das neue Schild wieder in bewährter 40 mm starker Eiche geschnitzt. Die gute Qualität der Eiche und die wichtige Grundaufbereitung haben wir wie schon so oft Jonny Nordmeyer zu verdanken. Die Verbindung der beiden Holzschilder und das Anbringen am Holzpfahl hat Joachim Scheffler gemacht. Den Textteil hat wie an den Holzschildern am Dorfgemeinschaftshaus (Eitzer Schule) und der Eitzer Fähre Hans-Jürgen Holtfreter erstellt. Den Bildteil habe ich selbst geschnitzt, es ist damit das fünfte Schild, das aus meiner Werkstatt kommt.