Feuer und Flamme für Gastronomie
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Margret Wagner und Katrin Werner wollen Gaststätte Am Kamin beleben und am 1. Mai mit dem Betrieb beginnen.
Freuen sich auf viele Gäste: Geschäftsführerin Katrin Werner (l.) und Inhaberin Margret Wagner. Gemeinsam wollen die beiden Frauen der Gaststätte Am Kamin neues Leben einhauchen. © Preuß, Kreiszeitung.deVerden-Eitze – Klar, das Lokal heißt Am Kamin. Warum als Firmenlogo also nicht den Namen platziert über lodernden Flammen wählen. Im Gespräch mit Inhaberin Margret Wagner und ihrer neuen Geschäftsführerin Katrin Werner wird aber ebenso klar, dass das Signet, dass sie auf ihren Blusen über dem Herzen tragen, noch eine zweite Bedeutung hat. Hier brennen zwei Frauen darauf, endlich durchstarten zu können. Am 1. Mai soll’s losgehen. Unterstützt von einem elfköpfigen Team.
Hatte Margret Wagner zuletzt nur noch nach Anmeldung Gäste empfangen, wird das Lokal ab dem kommenden Monat wieder regelmäßig geöffnet haben, zunächst dienstags bis sonntags, von 18 bis 22 Uhr. Darüber hinaus planen die beiden Frauen die Einführung eines Mittagstischs. Unabhängig davon sind weiterhin Feiern und Versammlungen aller Art möglich. Wird’s dann spät, stehen gleich nebenan, auf dem Oelfkenhof, acht Doppelzimmer für Übernachtungsgäste zur Verfügung.
Zu Himmelfahrt, 9. Mai, hoffen Wagner und Werner auf viele Vatertag-Ausflügler. Ab 11 Uhr soll es dann alles geben, „was der Mann braucht: heiße Wurst und kaltes Bier“, setzt Katrin Werner ganz klar die Prioritäten für diesen Tag.
Grill-Abende im Sommer, Glühwein im Winter – auch die große überdachte Terrasse, von der aus die Gäste den Blick ins Grüne genießen können, wollen Inhaberin und Geschäftsführerin neu beleben. Das Jahr habe gar nicht genug Tage, um all die Ideen umzusetzen, sagt Katrin Werner lachend.
Die zurückliegenden Wochen haben sie und ihre Chefin vor allem für Organisatorisches genutzt, beispielsweise für die Personalakquise. Auch die Speisekarte wurde überarbeitet. Bis zur Domweih gilt noch die alte Karte, danach wird das vegetarische Angebot größer sein, es wird Cocktails geben und immer wieder wechselnde saisonale Speisen.
Katrin Werner freut sich schon auf die Königsberger Klopse „mit frittierten Kapern“. Und auch auf die „Soljanka à la Katrin“, nicht mit Wurst, sondern mit Kasseler. Aber keine Bange, die Klassiker des Lokals, die Kamin-Pfanne und Kamin-Platte, bereitet die Küche weiterhin gerne für die Gäste zu.
Das idyllisch gelegene Lokal in Eitze entstand bereits in den 1970er Jahren. Um seinen Feriengästen einen Aufenthaltsraum bieten zu können, baute Fritz Heemsoth, Vater von Margret Wagner, den Keller des Oelfkenhofes zu einem gemütlichen Lokal um. Ein großer Kamin gab ihm seinen Namen.
Das rustikale Ambiente, die Theke mit den einladenden Barhockern gefielen alsbald nicht nur den Urlaubern, sondern fanden auch bei den Einheimischen Anklang. Das galt auch für die Speisen. Die deftige Küche, vielfach mit Produkten aus eigener Schlachtung, kam an. Die Nachfrage stieg, die Plätze im Kellerlokal allein reichten nicht mehr aus, es wurde um- und ausgebaut. Zuletzt wurde im Jahr 2000 der Saal eröffnet, der je nach Anlass bis zu 100 Gäste fassen kann.
Seit 1991 führt Margret Wagner die Gaststätte Am Kamin, mehr als 30 Jahre also, aber für die Eitzerin überhaupt kein Grund aufzuhören. Zumal sie sich mit Katrin Werner eine Geschäftsführerin ins Haus geholt hat, die ebenso Feuer und Flamme ist, für die Gastronomie im Allgemeinen, für das Lokal Am Kamin im Speziellen. „Das ist mein zweites Zuhause“, sagt die 52-Jährige mit Nachdruck.
Die gebürtige Stralsunderin ist seit ihrem 18. Lebensjahr in der Gastronomie tätig. Erste Erfahrungen sammelte sie in der Kneipe Zur Fähre, einem urigen Lokal, das weit über die Grenzen ihrer Heimatstadt bekannt ist und zu den ältesten Hafenkneipen Europa zählt.
Als es sie der Liebe wegen nach Verden verschlug, heuerte Katrin Werner bei Margret Wagner an. 16 Jahre lang war sie in der Eitzer Gaststätte tätig, ehe das Familienleben verlässlichere Arbeitszeiten erforderte.
Die beiden Frauen blieben allerdings in Kontakt. Und als dann Margret Wagner – halb im Scherz – fragte, ob Katrin Werner nicht die Geschäftsführung übernehmen wolle, musste die nicht lange überlegen. „Ich wollte mein zweites Zuhause nicht sterben lassen“, sagt sie und lässt keinen Zweifel an ihrem Tatendrang. „Wir freuen uns“, sagt sie, „dass wir jetzt machen können, was wir eigentlich wollen: Gäste bewirten.“
Text- und Bild aus: Verdener Aller-Zeitung / Mediengruppe Kreiszeitung
vom: 27. April 2024